Bastilla mit Crevetten

Man mag in Marokko ja die Bastilla nicht aus Hauptgericht essen, sondern als Vorspeise. Und man mag es vielleicht auch als Gebäck sehen, als salziges. Aber für mich ist es eine Hauptspeise. Diese hochköstliche Pastete ist ganz klar etwas, das mehr Arbeit macht als eine Tajine oder Couscous und so esse ich es niemals einfach so als kleine Vorspeise vorweg, sondern immer mit vollem Genuss als Hauptgericht. Dazu: Immer einen Salat. Am besten einen mit viel Säure, denn das verträgt genau diese Bastilla. Am nächsten Tag dann kann man die Reste gerne als Amuse Geule vorweg essen oder auch als Vorspeise. Aber dann, wenn ich sie frisch mache, esse ich Massen davon. Denn sie ist einfach zu köstlich, um sich mit einem kleinen Stück aufzuhalten.

Die klassische Bastilla wird mit Taubenfleisch und Zucker zubereitet. Man kann sie außerdem auch mit Kartoffeln und Gemüse, mit Fisch, mit Hackfleisch, Käse oder sonst was füllen. Ich persönlich liebe diese hier jedoch am meisten.

 

Du brauchst (für 5 kleine Bastilla)

  • 1 Packung Filo- oder Baklavateig (500 gr.)
  • 1 kleine Packung Glasnudeln
  • 1 Ei
  • 400 gr. Shrimps, Crevetten oder Garnelen. Wenn ihr größere nehmt, dann schneidet sie einmal in der Mitte durch. Wenn du welche als Garnitur möchtest, behalte fünf Crevetten draußen. Du kannst auch, wenn du das magst, einen Teil mit rohem Fisch ersetzen, den du in feine Wüfel schneidest
  • je ein Bund Koriander und Petersilie, fein gehackt
  • 1 große Zwiebel, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • Harissa
  • Zitronensaft
  • wenn ihr mögt, auch gerne ein Stück Schale einer eingelegten Zitrone
  • Kreuzkümmel, mildes Paprikapulver, Salz
  • Olivenöl
  • geschmolzene Butter

So geht's:

  1. Bereite die Glasnudeln nach Packungsanleitung zu. Ich habe diese Sorte, wo man die Glasnudeln einfach mit kochendem Wasser überschüttet, 5 Min. stehen lässt und abgießt.
  2. Zwiebel und Knoblauch brate ich in Olivenöl an. Dazu gebe ich die Gewürze und die Stängel der Kräuter, die auch fein gehackt sind. Wenn die Zwiebeln weich sind, Herd aus. Dann gebe ich dazu die Crevetten, die Nudeln, die Kräuter und schmecke das ganze mit Harissa, Salz und Zitronensaft ab. Danach gebe ich das Ei zu. Das braucht es zum Binden.
  3. Ich schmelze etwa ein halbes Päckchen Butter und mische es mit etwas Olivenöl. Dann erst machst du die Packung mit dem Teig auf.
  4. Mache jetzt den Ofen auf 220 Grad heiß (Umluft) und stelle ein Backblech mit Backpapier bereit.
  5. Wie genau du weiter arbeitest hängt davon ab, was für Blätter du hast. Wenn sie sehr dünn sind brauchst du einfach mehrere Lagen, sind sie sehr dick, musst du sie erst mal anfeuchten, damit sie nicht brechen. Aber egal, welche Blätter du hast, eines ist immer gleich: Du nimmst einen kleinen Suppenteiller oder einen Pastateller mit kleiner Mulde. Die pinselst du mit dem Butter-Öl-Gemisch aus und legst die Teigblätter (bzw. das Teigblatt) so rein, dass es etwas überlappt. Wenn du mehrere Blätter hast, buttere jede Schicht.
  6. Wenn die Mulde ausgelegt ist, kommt ein Teil der Füllung drauf. Da bei mir eine Packung immer für genau fünf keine Bastilla reicht, fünftel ich die Füllung. Ist die Füllung auf den Blättern, falte ich die Blätter, wobei jedes Mal, wenn Blatt auf Blatt trifft, Butter dazwischen muss. Am Ende hat man meist eine schöne Rosette. Nun lege ich ein einzelnes Blatt darüber und schlage es rings um ein, damit es von oben glatt aussieht. Dies bepinsel ich dann noch mal mit der Butter-Öl-Mischung, hebe es sehr vorsichtig aus dem Teller und lege es auf das Backblech.
  7. Sind alle Bastillas fertig, kommt das Bleck für ca. 15 bis 20 Min. in den Ofen. Am besten schaust du zu, damit die kleinen feinen Pasteten nicht zu dunkel werden.
  8. Nach dem Backen lasse ich sie mind. 20 Min. stehen. Ich finde immer, die Füllung muss "sich setzen". Wenn du sie jetzt gleich aufschneiden würdest, würde alles rausfallen. Wartest du ein wenig, dann hält die Füllung. Das ist wie bei Lasagne.
  9. Ich persönlich garniere jedes Pastete mit einer Scheibe Zitrone, einer Crevette und ein bisschen grün. Und dazu gibt es bei mir fast immer einen grünen Salat mit einer klassischen Vinaigrette aus Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer. Am allerliebsten mit Radieschen drin :). Ganz unmarokkanisch also. Der Salat zumindest.

Bon appetit!