Pastel de Nata - Puddingtörtchen

Portugiesisches Essen und ich: Das ist keine wirkliche Lovestory. Wobei ich ganz ehrlich gestehen muss, nachdem ich mit blutjungen 18 für sechs Wochen in Portugal war, mit einem alten VW-Bus, wildromantisch, ohne Reichtümer und mich von dem ernähren musste, was das Land mir bot, habe ich dem Essen im Land nie wieder eine Chance gegeben. Doof. Denn mit blutjungen 18 hatte ich super wenig Geld und das einzige, was ich mir in Portugal wirklich leisten konnte, waren frische Fische, Brot und Tomaten. So haben Lüll, mein damaliger Freund, und ich sechs Wochen eben nur das gegessen. Alles, was wir uns sonst kauften, war eher schlecht. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass wir nicht wussten, wo wir was besseres gefunden hätten - und auch kein Geld hatten, uns was anderes zu leisten.

Nun ist es ja nicht so, dass ich nicht super gerne frischen Fisch vom Grill essen würde. Und das schönste am Fischesen in Protugal war, dass wir den Fisch fast immer frisch vom Kutter kaufen konnten. Nur eben ging mir - wie ich jetzt, 32 Jahre später feststellen muss, doch einiges an Wohlgenuss durch die Lappen. Denn erst vor ein paar Tagen kam ich auf den Trichter, mich mal mit portugiesischem Essen zu befassen. Das kam, als ich nach Stockfisch suchte, um eine Brandade de Morue zuzubereiten. Da stolperte ich über die ersten portugiesischen Rezepte. Und wie es so ist, wenn man erst mal angefangen hat, sich für etwas zu interessieren, dann tauchten plötzlich ÜBERALL portugiesische Rezepte auf. Nun habe ich keinerlei Ahnung, wie die Sachen, die ich da gefunden habe, original schmecken müssten. Aber ein paar Rezepte haben mir so gut gefallen, dass ich mich sofort daran gemacht habe, sie nachzukochen. Natürlich nicht so, wie es da stand. Dabei hatte ich mir da so fest vorgenommen. Aber das Problem war: Nicht genügen Eier im Haus, keine Bio-Zitrone zum Abreiben, nur Vanille-Zucker statt normalem gefunden (es ist Sonntag, kein Laden hat offen, ich muss also mit dem Vorlieb nehmen, was die Vorratskammer so hergab). Also habe ich dann doch mein ureigenes Rezept kreiert, angelehnt an 1001 Vorbild, das ich im Internet fand. Und ich finde: Es schmeckt total lecker. Und so, wie ich es noch nie geschmeckt habe. Also: Ein neues Geschmackserlebnis, vor allem aber ein neues Essgefühlt. Denn gebackenen Puddig kannte ich zumindest von der Konsistenz bis dato nicht. Und das allerbeste daran: Es geht ratz fatz und macht echt was her.

 

Du brauchst:

  • 1 Packung Blätterteig
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • 3 EL Stärke
  • 400 ml Milch
  • 150 gr. Zucker, ich habe Vanillezucker genommen
  • 1 Vanilleschote

So geht's:

  1. Heize den Ofen auf 200 Grad, ich hatte Umluft. Aber das sagt nichts. Ich habe IMMER Umluft.
  2. Schneide den Blätterteig in 12 Quadrate und lege sie mit Backpapier in  die Mulden eines Muffinblechs
  3. Kratze das Vanillemark aus
  4. Vermische es nun in einem Topf mit dem Ei, Eigelb, Zucker und Stärke und rühre alles mit dem Schneebesen zu einer  sämigen Masse. Jetzt mache den Herd an. Mittlere Hitze
  5. Gebe unter Rühren die Milch dazu und rühre, rühre, rühre, bis ein schöner Pudding entsteht.
  6. Jetzt den Pudding gleichmäßig auf dem Blätterteig verteilen und dann das Blech in den Ofen schieben
  7. 20 bis 25 Min. backen, dann rausnehmen und abwarten, bis die Teile abgekühlt sind.
  8. Mit Puderzucker bestäuben. Muss nicht sein, sieht aber hübsch aus.

Bon Appetit!

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Kommentare: 1
  • #1

    Christiane (Montag, 10 August 2020 12:30)

    Ich kenne diese teilchen, habe sie aber noch nie selbst gebacken. Das werde ich nachholen, wenn es nicht mehr so heiß ist. ����